Cannabis wird nicht immer nur wegen der berauschenden Wirkung konsumiert. Es können auch medizinische Gründe für den Cannabis-Konsum vorliegen. Dabei wird Cannabis bisweilen auch von der einen oder anderen stillenden Mutter konsumiert. In San Diego hat sich ein Forscherteam nun diesem Thema in einer Studie angenommen. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Tetrahydrocannabinol (THC) war in der Muttermilch bis zu 6 Tage nach dem Konsum nachweisbar.
Innerhalb der Studie wurden 54 Proben von Muttermilch auf den Gehalt von THC untersucht. Die Mütter hatten erst kurz vorher Cannabis konsumiert. Dabei wiesen 34 der 54 Proben den Wirkstoff THC auf. Es konnte zudem ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem letzten Konsum und dem Abpumpen der Muttermilch hergestellt werden. Je länger das Abpumpen zurücklag, umso geringer war der THC-Gehalt in der Muttermilch. Frauen, die häufiger Cannabis konsumierten, wiesen zudem eine gesteigerte THC-Konzentration in der Muttermilch auf. Auch bei Frauen, die Cannabis inhalierten, konnte eine deutlich gesteigerte Konzentration an THC festgestellt werden.
Die Folgen für das Kind, die durch das Aufnehmen von Muttermilch mit enthaltenem THC entstehen können, sind bisher nicht abschließend geklärt. Bislang liegen zu diesem Thema nur die Ergebnisse kleinerer Studien vor. Die Ergebnisse dieser sind allerdings besorgniserregend. So besteht der Verdacht, dass das THC sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns des Kindes auswirken könnte. Mütter sollten also während der Stillzeit auf den Konsum von Cannabis verzichten.
Quellenangabe:
Cannabis: THC noch nach sechs Tagen in der Brustmilch nachweisbar im Ärzteblatt online vom 29.08.2018
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/97491/Cannabis-THC-noch-nach-sechs-Tagen-in-der-Brustmilch-nachweisbar
US-Gynäkologen warnen vor Marihuana in Schwangerschaft und Stillzeit im Ärzteblatt online vom 24.06.2015
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63246/US-Gynaekologen-warnen-vor-Marihuana-in-Schwangerschaft-und-Stillzeit