Hebammen und Frauenärzte empfehlen es immer wieder, und zu Recht: Pucken. Beim Pucken wird das Neugeborene beziehungsweise Baby eng in ein dafür vorgesehenes Tuch gewickelt. Das Baby fühlt sich darin pudelwohl und schläft wunderbar. Viele Eltern beziehungsweise Mütter sind allerdings unsicher, wie man richtig puckt und wie lange pucken gut ist. Die Antworten auf diese Fragen gibt es in den folgenden Absätzen.
Was ist pucken?
Das ungeborene Kind ist, insbesondere in den letzten Monaten vor der Geburt, in seiner Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Schließlich ist der Platz im Mutterleib stark begrenzt. Aus diesem natürlichen Gefühl der Enge zieht das Baby allerdings auch ein Gefühl der Sicherheit. Genau dieses Gefühl will man dem geborenen Kind beim Pucken geben. Das Baby wird durch das Pucken beruhigt und an die Geborgenheit und die Sicherheit im Mutterleib „erinnert“.
Beim Pucken handelt es sich um eine spezielle Wickelmethode. Dafür werden gerne Tücher, Decken, oder spezielle Pucktücher beziehungsweise Pucksäcke verwendet.
Wie lange pucken?
Die Frage danach, wie lange man pucken sollte, stellt sich immer wieder. Grundsätzlich ist das Pucken für Babys bis zu einem Alter von etwa 4 bis 5 Monaten geeignet. Natürlich sollten Sie aber auf die individuellen Bedürfnisse des Kleinen Rücksicht nehmen. Denn nicht jedes Baby ist wie das andere. Einige wollen ihre Bewegungsfreiheit einfach schon etwas früher haben, andere genießen das Pucken besonders lange. Es gibt durchaus Eltern, die pucken ihr Kind bis zum ersten Lebensjahr.
Pucken sollten Sie allerdings nicht oder nicht mehr, wenn das Baby schon so weit gewachsen ist, dass es sich selbstständig aus seinem Pucktuch befreien kann. Vorsicht ist auch geboten, wenn sich das Kind bereits selbstständig auf den Bauch rollen kann. Auch dann sollten Sie lieber vom Pucken absehen. Nicht vergessen sollten Sie auch, dass das Pucken die Bewegungsfreiheit des Kindes und damit auch die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten einschränken kann. In diesem Punkt empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Arzt.
Wichtig: Hat Ihr Baby ein Geburtstrauma erlitten, dann sollte es ruhig etwas länger gepuckt werden. Allerdings sollten Sie dafür Rücksprache mit der Hebamme oder dem behandelnden Arzt halten. Gemeinsam können Sie dann über die individuelle Puckdauer entscheiden.
Wie Sie sehen, kann die Frage nach dem ‚wie lange pucken‘ nicht eindeutig beantwortet werden. Am besten Sie hören auf Ihr Bauchgefühl und selbstverständlich auch auf die Signale, die Ihnen Ihr Kind aussendet. Sprechen Sie das Pucken gegebenenfalls, wie bereits angedeutet, mit Arzt und Hebamme ab.
Womit pucken?
Für das Pucken gibt es spezielle Pucktücher beziehungsweise Pucksäcke. Beide Varianten sind gleichermaßen geeignet, wobei beim Pucksack der Arme nicht mit eingewickelt werden. Auch sitzt der Pucksack nicht so fest, wie ein klassisches Pucktuch. Das Baby hat daher etwas mehr Bewegungsfreiheit. Der Pucksack erinnert daher eher etwas an einen Baby-Schlafsack. Pucksack und Pucktuch erhält man im gut sortierten Fachhandel, oder bestellt sie einfach online. Die Preise starten ab etwa 10 Euro und nach oben sind der Sache, wie so oft, fast keine Grenzen gesetzt. Ein gutes Pucktuch beziehungsweise einen guten Pucksack erhalten Sie bereits ab etwa 15 Euro.
Wie puckt man richtig?
Wer nur ein einfaches, größeres Tuch zur Hand hat, der kann bereits damit erfolgreich Pucken. Dafür wird das Kind mit den Armen am Körper eng, aber nicht zu eng, eingewickelt. Der Kopf guckt dabei aus dem Tuch heraus. Wenn Sie Angst haben, etwas beim Pucken falsch zu machen, dann können Sie sich ein spezielles Pucktuch beziehungsweise einen speziellen Pucksack kaufen. Mit dem Pucksack dürfte es am einfachsten, da diese meistens sogar über Klettverschlüsse verfügen. Dadurch ist die Enge relativ leicht einzustellen. Wie das Pucken mit einem Tuch geht, erfahren Sie im unten angehängten Video.
Risiken beim Pucken
Wenn Sie pucken, dann sollten Sie auf ein paar Kleinigkeiten achten. Pucken Sie immer streng nach Anleitung und pucken Sie nicht zu eng. Außerdem sollte auf keinen Fall der Kopf gepuckt werden. Achten Sie darauf, dass insbesondere bei warmen Raumtemperaturen das Baby nicht zu eng oder gar nicht gepuckt wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Baby die Körperwärme nicht abgeben kann und überhitzt. Dehydration und Hitzschlag können die Folge sein.
Wird zu eng gewickelt, dann können Nerven abgedrückt werden. Auch die Hüfte kann unangenehm zusammengedrückt werden. Es besteht die Gefahr der Entwicklung von Fehlstellungen. Achten Sie darauf, dass das Kind sich trotz allem noch dehnen und strecken kann und die Beine einigermaßen frei beweglich sind. Auch sollte die Atmung und ein lautes Schreien uneingeschränkt möglich sein. Legen Sie das Baby niemals auf den Bauch. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Kindstot enorm. Ein gepucktes Baby sollte nur auf dem Rücken liegen. Sobald sich das Baby auf den Bauch drehen kann, sollte nicht mehr gepuckt werden. Wie bereits erwähnt, sollten Sie die Signale Ihres Kindes richtig lesen. Wehrt sich das Kleine anfangs gegen das Pucken und wird dann ruhig, dann heißt das nicht, dass es das Pucken wirklich mag. Vielleicht hat es den „Kampf“ auch einfach aufgegeben.
Sind Sie sich der hier aufgelisteten Risiken bewusst, dann sollte beim Pucken nichts mehr schief gehen.
Fazit
Wie Sie sehen, ist das Pucken weder etwas, was besonders kompliziert ist, noch etwas, vor dem Sie Angst haben müssen. Das Pucken wird Ihrem Baby ganz sicher gefallen. Es wird sich wohl und geborgen fühlen. Beachten Sie die Risiken beim Pucken, dann können Sie ganz beruhigt ein Pucktuch oder einen Pucksack kaufen und Ihr Baby liebevoll einpacken.