Der Mutterpass wird werdenden Müttern vom Frauenarzt oder von der betreuenden Hebamme ausgestellt. Mit diesem Dokument wird der Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes in dieser Zeit dokumentiert. Was es genau mit dem Mutterpass auf sich hat, das erfährst du in diesem Artikel.
Grundsätzliches zum Mutterpass
Der Mutterpass wurde bereits vor über 50 Jahren eingeführt, um genau zu sein im Jahre 1961. Dieses Dokument wird dir zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche von der Hebamme, oder von dem behandelnden Arzt ausgestellt und enthält alle wichtigen Angaben zu deiner Gesundheit, sowie über das in dir heranwachsende Baby. Enthalten sind Informationen über beispielsweise deine Blutgruppe, Erbkrankheiten, Infektionskrankheiten, erledigte Untersuchungen usw. Über das Kind werden bei jeder Vorsorgeuntersuchung zum Beispiel die geschätzte Größe beziehungsweise das geschätzte Gewicht und die Lage eingetragen. Auch der voraussichtliche Termin für die Entbindung wird vermerkt.
Was genau steht drin?
Der Mutterpass besteht aus 16 Seiten, wobei es sich jeweils um Doppelseiten handelt. Ganz streng genommen sind also 32 Seiten enthalten. Erfasst werden zum Beispiel Informationen über deine Blutgruppe und den Rhesusfaktor, sowie über die Ergebnisse der ersten Tests am Beginn der Schwangerschaft auf Antikörper und Rötelviren. Auch Ergebnisse über Tests auf Chlamydien, HIV, und Hepatitis-Erkrankungen werden festgehalten. Ebenfalls vermerkt sind hilfreiche Informationen über vorangegangene Schwangerschaften, deine sonstige Krankengeschichte, und eventuell vorhandene Besonderheiten, die den Verlauf der Schwangerschaft beeinflussen können.
Im sogenannten Gravidogramm werden bei jeder Untersuchung die Ergebnisse über die Lage des Kindes, die Herztöne, die Bewegungen des Kindes, die Lage des oberen Gebärmutterrandes, der Blutdruck und der Hämoglobin-Wert, sowie der allgemeine Gesundheitszustand der Mutter vermerkt.
Ferner werden die Ergebnisse der Ultraschallunteruschungen notiert. Dafür stehen unter anderem sogenannte Normkurven bereit. Hier werden die Daten des Babys, also die geschätzte Länge und der Querdurchmesser von Kopf und Bauch eingetragen. Nach der Schwangerschaft werden noch die Ergebnisse aus der Abschlussuntersuchung und der Verlauf der Geburt beziehungsweise des anschließenden Wochenbettes eingetragen.
Muss ich den Mutterpass immer dabei haben?
Müssen musst du das nicht, jedoch wird es empfohlen. Solltest du dich tatsächlich einmal in einer Notsituation befinden, dann wissen Helfer und Notärzte sofort, auf welche Besonderheiten sie bei dir und deinem Kind achten müssen. Schließlich kann Wissen über eventuell verabreichte Medikamente, Blutgruppe, Vorerkrankungen und sonstige gesundheitliche Probleme über Leben und Tod entscheiden. Da der Mutterpass nicht besonders schwer und groß ist, tust du also gut daran, wenn du den Pass immer in der Handtasche mitführst und ihn griffbereit hast. Sicher ist sicher.
Eine Schutzhülle kann sinnvoll sein und Spaß machen
Im Handel finden sich übrigens ausgesprochen schöne Schutzhüllen, mit denen der Mutterpass geschützt werden kann. Es sind sowohl unterschiedliche Materialien als auch Motive erhältlich. Dank der Hülle dürfte das Büchlein deutlich weniger schnell verknicken und verschmutzen – und ist auch in vielen Jahren noch eine spannende Erinnerung für Eltern und Kind.
Ich habe den Mutterpass verloren – was soll ich tun?
Jede Schwangere sollte unbedingt einen Mutterpass haben. Solltest du ihn tatsächlich einmal verlegt oder verloren haben, dann kannst du dir über deine Hebamme über den behandelnden Arzt jederzeit einen neuen ausstellen lassen. Selbstverständlich ist das Ausstellen kostenlos. Da alle wichtigen Daten bei der Hebamme beziehungsweise beim Arzt ohnehin hinterlegt sind, lassen sich alle Informationen problemlos nachtragen.
Brauche ich den Mutterpass nach der Schwangerschaft noch?
Im Prinzip brauchst du den Mutterpass nach der Abschluss-Untersuchung nicht mehr. Für das Kind erhältst du nach der Geburt das Kinder-Untersuchungsheft, in das alle Vorsorgeuntersuchungen eingetragen werden. Der einzige wichtige Grund, warum du den Mutterpass dennoch aufbewahren solltest, ist die Dokumentation über den Verlauf der Schwangerschaft. Solltest du in Betracht ziehen, noch einmal schwanger zu werden, dann kann man über den Verlauf der vorherigen Schwangerschaft wichtige Rückschlüsse ziehen. Du tust also gut daran, den Mutterpass zur Sicherheit in irgendeiner Schublade sicher aufzubewahren. Mal ganz abgesehen davon, dass der Mutterpass eine tolle Erinnerung an die Schwangerschaft sein kann.
Fazit
Der Mutterpass ist ein wichtiges und sehr praktisches Dokument. Dank der umfangreichen Dokumentation der Schwangerschaft lassen sich unter anderem wichtige Erkenntnisse für die nächste Schwangerschaft gewinnen. Und er kann im Notfall sogar Leben retten. Denke also daran, dieses Nachweisheft immer gewissenhaft zu führen und zu jeder Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt mitzubringen.